Anwenderbericht / Möbelmontage: Lieber Namen als Farben

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Die Sedus Stoll AG setzt in der Drehstuhlmontage mit Ein-Stück-Losgröße auf Pick by Light-Technologie von KBS und ist damit der Nullfehler-Produktion ein großes Stück näher gekommen.
Text als WORD-Datei:  KBS Anwenderbericht – Sedus Stoll
Weber, Schmit, Herzog oder Sabine: Die Pick by Light-Fachanzeigen in der Drehstuhl-Montage der Sedus Stoll AG „sprechen“ jeden Mitarbeiter mit Namen an. Diese Besonderheit ist weit mehr als eine freundliche Geste. In Kombination mit dem großen grünen Leuchtsignal sorgt die Klartextanzeige am Display für eine fehlerfreie Auswahl der Bauteile, aus denen die Sitzmöbel individuell nach Kundenwunsch montiert werden. Bei Sedus Stoll kann jedes Stuhl-Modell in unterschiedlichen Farben gefertigt und mit verschiedenen Rollen, Polstern, Höhenverstellungen und Armlehnen ausgerüstet werden. Die entsprechenden Teile liegen in Regalfächern der U-förmig angelegten Montageinseln bereit und ermöglichen unzählige Varianten.
Farben nicht sicher genug
Bis zu fünf Kollegen arbeiten pro Insel gleichzeitig an je einem Stuhl und fahren dabei einen schienengeführten Montagewagen in festgelegter Reihenfolge von einem Fach zum nächsten. Ein gegenseitiges Überholen ist nicht möglich. „Natürlich hätten wir statt der Namen in Klartext für die Lichtsignale auch fünf unterschiedliche Farben der Lampe wählen können“, meint Ralph Scherer, der bei Sedus als Assistent der Fertigungsleitung arbeitet. Diese Methode erschien dem Projektleiter vor dem Hintergrund der Ein-Stück-Losgröße jedoch nicht zuverlässig genug. „Der eigene Name ist unverwechselbar und wird auch nach einem langen Arbeitstag nicht vergessen“, so Ralph Scherer.
Im Januar 2011 hatte der Büromöbelhersteller am Standort Waldshut mit der Einführung der Lichtsignaltechnik an den fünf identisch aufgebauten Montageinseln für Drehstühle begonnen. Mittlerweile wurden bereits vier Inseln auf Pick by Light umgestellt und dafür mit je 20 Fachanzeigen des Typs PTF-6A-1 von KBS ausgerüstet. Nur die Fächer mit verwechslungsrelevanten Bauteilen – wie zum Beispiel harte und weiche Rollen – verfügen über Fachanzeigen. Schrauben und Unterlegscheiben gelten hingegen als unkritisch und werden von den Monteuren ohne technische Unterstützung kommissioniert. „Unser Ziel der Nullfehler-Produktion haben wir an den umgestellten Montageinseln bereits erreicht“, stellt Ralph Scherer fest, der am Anfang des Projektes drei mögliche Lieferanten für die PbL-Technik miteinander verglichen hatte. „Am Ende war KBS der klare Sieger“, erinnert sich der Ingenieur. Das Freiburger Unternehmen sei der einzige Anbieter gewesen, der sich ausschließlich auf Pick by Light-Technologie spezialisiert habe und über eine eigene Produktentwicklung verfüge.
Häufige Verbesserungen
Ein weiteres Argument für KBS war die leicht verständliche Technik. Lediglich die erste von fünf Montageinseln wurde durch den Hersteller ausgerüstet. In den übrigen Bereichen erfolgte der Umbau dann schon durch die Techniker von Sedus Stoll. „Das hat Geld gespart und macht uns auch für die Zukunft unabhängig“, betont Scherer und ergänzt: „Zudem hat uns die robuste Metallausführung der Module sowie die hohe Flexibilität der Lösung überzeugt.“
Apropos flexibel: Die „snap-in-Adaptierung“ ermöglicht eine extrem leichte Austauschbarkeit der Pick by Light-Module. Hauptvorteil dieser Konstruktion ist, dass die Anzeigeelemente bei Bedarf schnell und ohne Werkzeug an anderer Stelle platziert werden können. „Diese Möglichkeit ist uns sehr wichtig, denn im laufenden Prozess ergeben sich immer wieder Verbesserungsmöglichkeiten, die zu Änderungen in der Montagereihenfolge führen“, sagt Ralph Scherer.
Festgelegt ist lediglich der grundsätzliche Ablauf der Produktion: Zu Schichtbeginn oder nach Beenden eines Montageauftrags starten die Monteure am Daten-Terminal ihrer Insel – dem so genannten PDK-Terminal – einen der nächsten Aufträge. Diese liegen am Terminal bereits in Papierform vor. Für das Auslösen des nächsten Auftrags werden dann einfach die eigene Personal- und die Auftragsnummer gescannt. Somit werden Auftrag und Mitarbeiter miteinander „verheiratet“ und die Pick by Light-Steuerung kann den Namen des Monteurs auf den Fachanzeigen erscheinen lassen. Nach der Entnahme quittiert der Monteur den Vorgang an der Fachanzeige, die danach sofort erlischt. Auch das Daten-Terminal stammt von KBS und verfügt über eine Schnittstelle zum SAP-System von Sedus. Das Terminal wandelt die vorliegenden Aufträge in Stücklisten und Pickbefehle um und steuert die Fachanzeigen.
Keine Überschneidungen
Dabei wird berücksichtigt, dass sich die Mitarbeiter nicht gegenseitig überholen können: Nach jeder Quittierung prüft die Steuerung, ob die nächste Anzeige aktiviert werden kann. Für den ersten Monteur ist dies immer möglich; für die nachfolgenden Kollegen könnte die nächste Position jedoch verdeckt sein oder sogar jenseits des erreichbaren Bereichs liegen. Dann wird dieser „Pick“ zurückgehalten, bis der vorangehende Mitarbeiter diese Station hinter sich gelassen hat. „Auch wenn fünf Mitarbeiter gleichzeitig in einer Montageinsel arbeiten, gibt es keine Überschneidungen“, bestätigt Ralph Scherer. Auch die Ausrichtung der fünf Montageinseln ist äußerst durchdacht: In zwei der fünf Inseln laufen die Mitarbeiter bei der Montage im Uhrzeigersinn, während es bei den übrigen drei Inseln umgekehrt läuft. „Die Kollegen können auf Wunsch täglich die Richtung wechseln und auf diese Weise einseitige Dauerbelastungen ihres Körpers vermeiden“, erklärt Ralph Scherer.
Nach dem erfolgreichen Start in Waldshut will Sedus Stoll übrigens auch den Produktions-Standort in Geseke bei Paderborn komplett auf Pick by Light umstellen. Sechs der dortigen neun Montagelinien wurden bereits mit der Lichtsignaltechnik ausgerüstet – auch hier ist KBS der Lieferant.
www.kbs-gmbh.de
Stand:             14. Juni 2012
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