Short Sea Shipping: Baden-Württemberg wird neues SPC-Mitglied

Wollen die Wasserstraßen gemeinsam stärken:: Christian Betchen (SPC), Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner und SPC-Geschäftsführer Markus Nölke (von links).

Stuttgart/Bonn, 18. April 2011 – Das Bundesland Baden-Württemberg ist dem Trägerverein des Short Sea Shipping Inland Waterway Promotion Center (SPC), Bonn, beigetreten. Dies gab die baden-württembergische Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner am Montag im Hafen Stuttgart bekannt. Auf Einladung des Verbands Region Stuttgart, der IHK Region Stuttgart und des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr informierte das Bundesverkehrsministerium im Beisein hochrangiger Vertreter von Unternehmen aus der Region, der Häfen Stuttgart und Plochingen über die Auswirkungen der geplanten Reform der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes auf die Neckarschleusenverlängerung.
Text als WORD-Datei: PI_SPC_BW_180411
„Durch unsere Mitgliedschaft im Trägerverein des SPC fördern wir eine Einrichtung, die regionale Wirtschaft bei der Verlagerung von Güterverkehren insbesondere auf die Wasserstraßen professionell und neutral berät. Dies steht im Einklang mit den Zielen der Landesregierung, künftig noch mehr Güterverkehr auf Wasserstraßen zu verlagern“, erläuterte Gönner die Intention des Beitritts.
Umweltfreundliche Verkehrsträger wie die Binnenschifffahrt müssten weiter gestärkt werden, betonte Gönner. „Davon profitiert in erster Linie die Umwelt. Gleichzeitig werden die Straßen entlastet. Wir setzen deshalb diesen Impuls bewusst, um die Logistikbranche zu ermuntern, künftig noch mehr auf die Wasserstraße zu setzen und Gütertransporte durch das Binnenschiff stärker nachzufragen.“ Jährlich würden etwa 34 Millionen Tonnen Güter in den baden-württembergischen Häfen an Rhein, Neckar und Main umgeschlagen. Der Anteil der Binnenschifffahrt beträgt in Baden-Württemberg sieben Prozent am gesamten Güterverkehrsaufkommen.
Dass die Binnenschifffahrt in Baden-Württemberg weiteres Potenzial habe, belege die vom Landesverkehrsministerium in Auftrag gegebene Grundlagenuntersuchung für ein Binnenschifffahrts- und Hafenkonzept Baden-Württemberg. Danach könne der Güterumschlag in den baden-württembergischen Häfen bis 2025 um etwa 80 Prozent gesteigert werden.
SPC-Geschäftsführer Markus Nölke betont: „Baden-Württemberg stärkt mit seinem SPC-Beitritt als erstes südliches Bundesland unser Netzwerk nachhaltig. Bei der Förderung der Wasserstraßen benötigen wir die regionale Unterstützung jedes einzelnen Bundeslandes. Denn je breiter die regionale Beteiligung aufgestellt ist, desto zielgerichteter können wir unserer länderübergreifenden Aufgabe zur Förderung der Wasserstraßen gerecht werden.“
 
Neben den Küstenländern Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gehört mit Nordrhein-Westfalen bereits ein weiteres Binnenland dem SPC an. Nölke hofft, „dass der Beitritt von Baden-Württemberg Signalwirkung in Richtung der Länder hat, die noch nicht Mitglied sind.“ Optimistisch stimmen ihn dabei Interessensbekundungen und positive Gespräche mit potenziellen Beitritts-Bundesländern.
 
Mit der Unterzeichnung der Mitgliedschaft von Baden-Württemberg haben die Partner konkrete Ziele zur Förderung der Wasserstraße definiert. Dazu gehören

  1. die Initiierung von Verlagerungsprojekten in Dialog mit der verladenden Wirtschaft.
    Geplant ist, die SPC-Plattform in der regionalen Wirtschaft in vier Stufen gestaffelt zu etablieren. Jährlich soll dabei jeweils eine Schwerpunktregion im Fokus der Maßnahmen stehen. Der Auftakt wird dieses Jahr in der Region Stuttgart/Heilbronn-Franken stattfinden. In 2012 steht Karlsruhe/Mittelbaden im Mittelpunkt. Als weitere Regionen werden Oberrhein/Dreiländereck und Rhein-Neckar/Nordbaden genannt.
  2. Image-/Netzwerkarbeit.
    Die Partner profitieren gegenseitig von ihren unterschiedlichen Stärken. Das SPC bindet die Interessen Baden-Württembergs in seine bundesweite Tätigkeit ein. Das neue Mitglied setzt sich im Gegenzug für eine Steigerung des Bekanntheitsgrads auf regionaler Ebene ein.
  3. Aus- und Weiterbildung
    Ein Augenmerk soll darauf liegen, das für die Binnen-und Küstenschifffahrt relevante Fachwissen in die Branche zu tragen. Ein erstes Projekt ist bereits mit der Fachhochschule Heilbronn gestartet. Diese hat dem SPC einen Lehrauftrag mit Schwerpunkt Binnenschifffahrt erteilt.
    In all diesen Punkten kommt zum Ausdruck, dass das neue Mitglied Baden-Württemberg, eine ziel- und praxisorientierte Zusammenarbeit anstrebt, die auf nachhaltige Ergebnisse abzielt.

Über das SPC 
Das Short Sea Shipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) ist eine Öffentlich-Private Partnerschaft (ÖPP). Ziel der neutralen Institution ist es, Industrie, Handel und Speditionen für die Verkehrsträger mit Schwerpunkt Wasser, aber auch Schiene, zu sensibilisieren. Dazu entwickelt das SPC gemeinsam mit Verladern und Dienstleistern multimodale Logistikkonzepte. Die seit der Gründung 2001 erzielten Reduzierungen summieren sich auf über eine Milliarde Tonnenkilometer und 60.000 t CO²-Emissionen, wobei nur „Erstverlagerungen“ erfasst werden.
Träger ist der Verein zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs (VFKSV). Aktuell zählt die Plattform zur Förderung des Kurzstreckenseeverkehrs und der Binnenschifffahrt mit Sitz in Bonn fast 40 Fördermitglieder. Zu dem Kompetenz-Netzwerk gehören das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS), die Bundesländer Baden-Württemberg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen sowie Schleswig-Holstein, Reedereien, Spediteure, Hafenumschlagbetriebe, Häfen, Schiffsmakler und Verbände.
 
Informationen unter www.shortseashipping.de
Bildunterschrift: Wollen die Wasserstraßen gemeinsam stärken:: Christian Betchen (SPC), Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner und SPC-Geschäftsführer Markus Nölke (von links).
  
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